Der Weg von der Idee eines Werbemittels bis zum fertigen Produkt kann lang sein. Sie beginnen mit einem Konzept, beachten die Corporate Identity Ihres Unternehmens, erstellen dann einen ersten Entwurf des Designs und des Layouts und verbessern diese so lange, bis Sie zufrieden sind. Und dann? Einfach nur noch Drucken! Oder?

Ganz so einfach ist es leider nicht. Was Sie bei der Druckdatenerstellung alles berücksichtigen müssen, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

Die Farben

Damit Farbtöne originalgetreu auf Ihrem Druckprodukt abgebildet werden, ist es besonders wichtig, dass Sie Ihre Druckdaten im richtigen Farbmodus angeben. Layout und Design des Produkts werden oft am Computer entwickelt, dieser bildet Farben allerdings im RGB-Farbraum ab. Das bedeutet, dass alle Farben, die auf einem Bildschirm zu sehen sind, aus den 3 Lichtgrundfarben Rot, Grün und Blau gemischt werden. Ein Drucker verwendet zum Mischen der Farben allerdings immer die 4 Farben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz, also den CMYK-Modus. Damit der Druck also die Farbe ergibt, die Sie sich wünschen, müssen Sie die RGB-Farben Ihres Entwurfs immer in CMYK-Farben umwandeln und Ihre Druckdaten als solche anlegen.

Farben wie Gold und Silber lassen sich allerdings nur schwer im CMYK Farbraum darstellen. Im Bereich des Offsetdruck können Sie dennoch diese und weitere Sonderfarben oder auch Schmuckfarben bei einigen Produkten verwenden. Häufig genutzt werden dabei die Sonderfarben des HKS-Systems oder auch des Pantone-Farbsystems, die nur schwer oder gar nicht im CMYK Farbraum darzustellen sind. Wenn Sie eine dieser Sonderfarben verwenden möchten, vermerken Sie diese bitte entsprechend im Dateinamen und legen die Sonder- oder Schmuckfarbe als Volltonfarbe an.

Da es sich bei dem RGB-Modus um eine additive Farbmischung und bei dem CMYK-Modus um eine subtraktive Farbmischung handelt, lassen sich Druckdaten am Monitor nur sehr schwer darstellen. Bilder, die auf dem Bildschirm sehr farbintensiv und hell wirken, sind auf dem Druckbild oft viel dunkler. Um böse Überraschungen zu vermeiden, wenn Sie Ihr fertig gedrucktes Produkt in den Händen halten, empfehlen wir immer einen Probedruck! Zur ersten Orientierung können Sie einen solchen schon während der Entwicklung des Layouts und Designs mit einem handelsüblichen Laser- oder Tintenstrahldrucker machen. Da das Farbergebnis bei Offset- und Digitaldruck allerdings nochmal Abweichungen aufweist, und auch der Bedruckstoff das Ergebnis beeinflusst, sollten Sie auch einen professionellen Probedruck durchführen lassen, bevor die gesamte Stückzahl in den Druck geht.

Der Beschnitt

Die Beschnittzugabe beschreibt eine Formatzugabe, die als umlaufenden Rand um das Endformat gelegt wird. Dies dient dazu, unvermeidbare Toleranzen beim Schnitt nach dem Druck auszugleichen. Druckdaten ohne Beschnittzugabe können zu ungewollten weißen Rändern (Blitzern) führen, oder auch einen Abschnitt des eigentlichen Inhaltes veranlassen. Grundlegend empfehlen wir Ihnen eine Beschnittzugabe von 3 mm an allen Seiten hinzuzufügen, bei großformatigen Werbeprodukten kann allerdings auch eine größere Zugabe erforderlich sein. Wenn Sie die Beschnittzugabe erstellen, können Sie gerne Hilfslinien verwenden, beim Export der Druckdatei sollten Sie aber darauf achten, dass diese keine Schnitt-, Falt- oder Passmarken mehr enthält. Darüber hinaus sollte die Beschnittzugabe nicht farblos oder weiß sein, am besten ziehen sie den Hintergrund des Endformates einfach bis an den Rand des Datenformates hinaus. Dies nennt man auch „Überfüllung“, es wird also über das Endformat hinaus gedruckt, aber nach dem Druck abgeschnitten. Neben der Beschnittzugabe um das Endformat, sollten Sie auch einen Sicherheitsabstand von ca. 2 mm nach innen anlegen, in dem keine wichtigen Inhalte, Zahlen oder Buchstaben zu finden sind. Dies ist allerdings etwas pauschal, bei manchen Druckprodukten ist der Beschnitt auch hinderlich. Sprechen Sie daher am besten vorher mit Ihrer Druckerei über die Anlage der Druckdaten, um unnötige Arbeit zu vermeiden.

Plottdaten

Wenn Sie sich als Werbemittel für eine Klebefolie entscheiden, kommt ein sogenannter Plotter zum Einsatz. Hierbei müssen Sie nun nicht die bisher erläuterten Druckdaten angeben, sondern entsprechende Plottdaten. Das wichtigste ist, dass Sie Ihre Daten im Vektorformat anlegen, da ein Plotter nur Vektorgrafiken schneiden kann. Eine Vektorgrafik ist ein Bild, welches auf Bildlinien, also der Verbindung von Punkten zueinander beruht. Hilfreich bei der Erstellung der Plottdaten kann die Umrissdarstellung sein. Der Plotter schneidet dann nur da, wo auch Linien sind, aber er schneidet auch an wirklich jeder Linie, die vorhanden ist. Also müssen Sie darauf achten, dass Sie bei Elementen, die sich überschneiden, entsprechende Linien entfernen, damit diese nicht durchgeschnitten werden. Auch Hilfslinien dürfen nicht mit exportiert werden.

Darüber hinaus gilt es zu beachten, dass zu plottende Daten nicht zu klein sein dürfen, da sich der Überschuss an selbstklebender Folie bei geplotteten Schriftzügen, Logos, Linien und Punkten sonst zu schwer oder gar nicht entfernen lässt.

Beim Thema Farbe gilt es zu beachten, dass selbstklebende Folien nur in begrenzter Farbauswahl möglich sind. Mehrfarbige Motive können durch übereinander lagern der Folie umgesetzt werden, einen Farbverlauf kann man jedoch nicht umsetzen.  

Ob ein Motiv gespiegelt werden muss oder nicht, hängt vom Verwendungszweck ab. Wenn Sie Heckscheiben oder Schaufenster von innen mit Folie bekleben wollen, dann müssen die Motive gespiegelt werden. Bekleben Sie sonst nur von außen, ist keine Spiegelung notwendig. 

CutContour

Natürlich besteht auch die Möglichkeit, Motive zu drucken und nachträglich auszuschneiden. Wenn beispielsweise das Motiv aus vielen kleinen Elementen besteht oder verschiedene Farben verwendet werden sollen. Umgangssprachlich spricht man hier von einem „Aufkleber“, wenn ein Bild zunächst gedruckt und dann in der entsprechenden Form ausgeschnitten wird. Im Druck nennt man dieses Verfahren Print&Cut-Job. Wenn Sie aus der breiten Masse herausstechen wollen und Ihr komplett individuelles Druckerzeugnis mit einzigartiger Form gestalten möchten, können Sie dies mithilfe einer CutContour umsetzen. Dies ist eine Schneidelinie, anhand der ein Plotter Ihr Produkt individuell zuschneidet. Damit der Plotter weiß, wo er schneiden muss, müssen Sie diese Linie als vektorisierte Konturlinie in Volltonfarbe hinzufügen und in Ihrem Grafikprogramm als zusätzliche Ebene anlegen. Dadurch liest das Druckprogramm diese Linie nur als Pfad für den Plotter und ist nach dem Druck nicht mehr zu sehen. Für die meisten Druckprogramme muss diese Konturlinie auch mit dem speziellen Terminus „CutContour“ benannt werden, damit der Drucker diese erkennt. Auch hier gilt, eine Überfüllung ist notwendig, damit keine weißen Ränder entstehen.

Wie Sie merken, gibt es einiges zu beachten bei dem Druck ihrer Werbemittel. Damit Ihr Druckerzeugnis genau Ihren Wünschen entspricht, unterstützen wir von Print&Smile Sie gerne bei der Erstellung der Druckdaten und stehen Ihnen auch bei weiteren Fragen zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihre unverbindliche Anfrage.

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